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"Grock lacht über Grock", eine der seltesten und schönsten Raumbild-Serien mit 30 Stereofotos 6 x 13 cm. Iniziert und konzipiert von Otto Schönstein, Raumbildverlag. Die Aufnahmen wurden 1951 im Zirkus
"Grock" in München gemacht. Obwohl in Schönsteins Zeitschrift “Der Raumbildfreund” bereits angekündigt, erschien die Serie jedoch nicht. Herausgebracht wurde sie erst 1959 von Schönsteins Nachfolger Siegfried
Brandmüller, Oberaudorf.
Hier die Geschichte des berühmten und grössten Clowns aller Zeiten: "Grock (geb. 10. Januar 1880 als Charles Adrien Wettach in Loveresse, Schweiz; gest. 14. Juli 1959 in Imperia, Italien)
war ein berühmter Akrobat, Musikclown und Komponist vieler Melodien für Music-Halls, Musette-Orchester und Akkordeon. Er beherrschte 15 Instrumente und spielte virtuos Violine, Klavier und Konzertina. Riesige Schlappschuhe,
riesige Schlabberhose und winzige Instrumente waren seine Markenzeichen ebenso wie sein in allen Tonarten hervorgebrachtes "Waruuuuuum?", gefolgt von einem "Nit möööööglich!", ausgestossen in vollster
Naivität und bodenlosem Erstaunen. Er sprach sechs Sprachen fliessend: Französisch (Muttersprache), Englisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Ungarisch. Von 1897 bis 1899 war Adrien Wettach als Sprach-, Gymnastik- und
Reitlehrer in Ungarn tätig. Anschliessend spielte er in Budapest als Violinist in einem Schrammel-Quartett. Nach einem dieser Auftritte wurde er vom Clown Alfred Prinz als Partner angeheuert. Schon kurz darauf traten die beiden
als "Alfredianos" in einem ungarischen Zirkus auf. In der römischen Arena von Nimes in Südfrankreich trat Adrien Wettach mit Partner "Brick" am 1. Oktober 1903 zum ersten Mal unter dem Namen
"Grock" auf. In den folgenden Jahren erobert er die Zirkusmanegen und ab 1911 die Music Halls von ganz Europa, Amerika und Nordafrika. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges lebte er ab 1915 neun Jahre in England, wo
er im Music-Hall "Coliseum" Triumphe feierte. 1928 liess sich Grock als reicher Weltstar an der italienischen Riviera die prunkvolle "Villa Bianca" (heute bekannt als Villa Grock) erbauen. Auftritte nach
1933 in Nazi-Deutschland brachte Grock nach dem zweiten Weltkrieg harte Kritik. Kurz vor Ausbruch des Krieges nahm Grock Abschied von der Bühne und zog sich in seine Villa in Oneglia zurück. 1944 flüchtete er in die Schweiz und
trat dort schon bald wieder auf. 1951 eröffnete Grock seinen eigenen Zirkus mit einem Zelt, das 4500 Personen faßte. Um seine Nummer auch im Rund des Zirkus vorführen zu können entwarf er eigens dafür eine Drehmanege. Am 31.
Oktober 1954 stand Grock in Hamburg zum letzten Mal in der Manege, dann zog er sich in seine Villa in Oneglia zurück und starb dort am 14. Juli 1959.
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